Organisationsform
Die ideellen Ziele und die Prinzipien der Selbstorganisation
Wir möchten nicht nur gemeinsam Wohnen, sondern auch als Verein eine gemeinwohlorientierte und zukunftsgerechte Nutzung der historischen Wassermühle praktizieren und zur Förderung des sozialen, kulturellen und politischen Lebens sowie Engagements im Klostergut und in der Region beitragen. Außerdem möchten wir einen Beitrag zu solidarischen und nachhaltigen Wohnformen leisten. Diese Ziele sind in unserer Vereinssatzung verankert. Darüber hinaus sichern wir die dauerhaft gemeinschaftliche und gemeinwohlorientierte Nutzung der Mühle durch einen Erbbaurechtsvertrag mit der gemeinnützigen Stiftung trias als Erbbaurechtsgeberin.
Als Bewohner*innen beteiligen wir uns aktiv an der Projektentwicklung, der baulichen Umsetzung und der Selbstverwaltung. Wir verwalten unser Haus selbst, pflegen das Grundstück gemeinsam und regeln den Bezug freier Wohnungen gemeinschaftlich. Art und Umfang des Zusammenlebens gestalten wir in einem gemeinsamen Prozess. Wir treffen Entscheidungen im Plenum nach dem Konsensprinzip und arbeiten in AGs (Arbeitsgruppen) sowie PGs (Projektgruppen) an verschiedenen Themen und Aufgaben.
Verein als Rechtsform
Die Rechtsform für unser Wohnprojekt ermöglicht Selbstverwaltung, Gemeinschaftseigentum und eine solidarische Finanzierungsstruktur. Wir sind als eingetragener Verein organisiert, da sich die ideellen Ziele des Projektes in einer Vereinssatzung verankern lassen und diese Rechtsform für ein kleines Projekt gut handelbar ist. Die Mühlenbewohner*innen sind stimmberechtigte ordentliche Mitglieder und gleichzeitig Mieter*innen des Vereins. Die nicht stimmberechtigte Förder- und Ehrenmitglieder unterstützen die Vereinsziele durch Direktkredite bzw. durch ihre langjährigen Erfahrungen als erste Generation der Mühlenbewohner*innen.
Finanzierung
Verein als Rechtsform in Kombination mit dem Erbbaurecht bildet eine Grundlage für ein nichtspekulatives Wohnprojekt. Das für den Ausbau des Gebäudes benötigte Startkapital stemmen wir durch Direktkredite der Mitglieder und decken die laufenden Kosten über die Mieteinnahmen des Vereins. Eine solidarische Finanzierungsstruktur hält den Eigenbeitrag möglichst flexibel, damit wir die Zusammensetzung unserer Gemeinschaft nach gemeinsamen Werten und nicht primär nach dem Eigenkapital oder Quadratmeterpreisen ausrichten. Bei unserem Finanzierungskonzept orientieren wir uns an dem Prinzip des Mietshäuser Syndikats.
Erbbaurecht
Als gemeinnützige Bodenträgerin ist die Stiftung trias Erbbaurechtsgeberin an unseren Verein Honigkuchenmühle e.V.
Projektbegleitung
In der frühen Findungsphase hat uns Sebastian Kirschner von der Agentur Wohnprojektor aus Weimar mit seiner Erfahrung in Kennenlernprozessen, Gruppenaufbau und Trägerstrukturen unterstützt.